Ein Spiel zum Frustabbau

Ghana und die USA treffen erneut aufeinander

  • Michael Brehme und
 Heiko Oldörp, Natal
  • Lesedauer: 2 Min.

Die niederschmetternden WM-Erfahrungen mit Ghana verdrängen die US-Amerikaner so gut es geht aus ihren Köpfen. Vor acht Jahren in Deutschland besiegelte ein 1:2 gegen die Westafrikaner das Vorrundenaus, beim Turnier 2010 in Südafrika jubelten Kevin-Prince Boateng & Co. im Achtelfinale und schickten die US-Mannschaft erneut nach Hause. »Die USA waren zweimal in 50:50-Situation unterlegen. Jetzt liegt es an uns, das zu ändern«, sagte US-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann vor der neuerlichen Alles-oder-nichts-Aufgabe am Montag. »Das ist für uns bereits wie eine K.o.-Runden-Partie.«

Für beide Außenseiter geht es gleich zum WM-Auftakt um enorm viel. Wer die Partie in Natal verliert, kann angesichts der anschließenden Duelle mit den Turnierfavoriten Deutschland und Portugal nur noch theoretisch aufs Weiterkommen spekulieren. »Das erste Spiel ebnet den Weg, es wird das härteste Spiel des Wettbewerbs«, kommentierte Schalkes Boateng, der wegen seiner chronischen Kniebeschwerden zuletzt nur eingeschränkt trainieren konnte. Dennoch dürfte der 27-Jährige in seiner Dreifachrolle als Führungsspieler, emotionaler Vorkämpfer und enger Vertrauter von Trainer Kwesi Appiah gesetzt sein - sofern er sich nicht noch schlimmer verletzt.

Im Mittelfeld erwartet Offensivkraft Boateng ein Aufeinandertreffen mit seinem Schalker Teamkameraden Jermaine Jones, der sich über Jahre als wenig zimperlicher Bundesligaprofi einen Namen gemacht hat. »Ich habe ihm schon gesagt, dass ich ihm den Ball durch die Beine spiele. Er hat gesagt: ›Dann wirst du danach nicht mehr laufen können‹«, scherzte Boateng.

»Wir sind noch stärker als 2010«, befand Boateng. Damals scheiterte Ghana erst im Viertelfinale an Uruguay. Unvergessen ist der verschossene Strafstoß von Asamoah Gyan in der Nachspielzeit der Verlängerung. Er hätte erstmals eine afrikanische Mannschaft ins Halbfinale schießen können, traf aber nur die Latte. Im Elfmeterschießen setzten sich dann die Südamerikaner durch. »Wir haben sehr viel geweint«, erinnert sich Boateng. Doch jetzt gebe es ja Gelegenheit, es besser zu machen. dpa/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal