Kein Sieg im Osten

Klaus Joachim Herrmann über den Vormarsch der ukrainischen Armee

  • Klaus Joachim Herrmann
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Armee sei bereit zur »Befreiung« von Donezk, ließ das ukrainische Oberkommando wissen. Die Rebellenhochburg im Donbass stehe vor dem Fall. Was die Kiewer Propaganda in den kommenden Stunden oder Tagen aber auch an Erfolgsmeldungen senden mag - die Eroberung und Besetzung der Millionenstadt mit Truppen der Zentralmacht, rechten und privaten Milizen sowie schwerem militärischem Gerät ist noch lange kein Sieg im Osten.

Der rückt sogar in weitere Ferne. Denn welchen fremden und eigenen Interessen die bewaffneten Rebellenformationen auch dienen mögen - der Aufstand hat Ursachen, die bleiben. Keine davon wäre mit einem Triumph der Waffen abgeschafft. Im Gegenteil. Mehr denn je fühlt sich der russisch geprägte und Moskau historisch und nicht nur per Volksabstimmung zugeneigte Donbass der Herrschaft des westlichen Kiew unterworfen. Das aber ist nicht nur ungeliebt, sondern angesichts der Kriegsopfer und Zerstörungen inzwischen zunehmend verhasst.

Statt einer »Befreiung« bleibt der Sieg der einen die Niederlage der anderen Seite. Trotz jeder Russland zugewiesenen realen und absurden Schuld hat die vorgebliche »Anti-Terror-Operation« des kriegerischen Schoko-Oligarchen im Präsidentenamt zu einer noch tieferen Spaltung des Landes geführt. Die Ukraine bleibt zwischen Ost und West hin und her gerissenen.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal