Die Chemie stimmt

Alte und neue Friedensbewegung nähern sich einander an

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Individuen, die an sogenannte Chemtrails glauben - dass also die Kondensstreifen von Flugzeugen giftige Chemikalien enthalten, die Böses über die Menschheit bringen -, sind nicht das größte Problem der Montagsdemonstrationen für Frieden. Schlimmere Verschwörungstheoretiker, Antisemiten, Rechtspopulisten und Nazis wurden bei diesen Veranstaltungen gesichtet, nebst vielen Menschen, die mit den Kategorien links und rechts nichts anfangen können oder wollen. »Dubios« fand das zunächst etwa Reiner Braun, Sprecher der Friedenskooperation und langjähriger Mitstreiter in der traditionellen Friedensbewegung. Inzwischen tritt er selbst als Redner bei Montagsdemonstrationen auf. Eine Distanzierung der Veranstalter von Rechtsradikalismus und Antisemitismus trug zu seinem Sinneswandel bei, vor allem aber »junge Leute, die nach Alternativen suchen, für die Gesellschaft, aber auch für sich selbst«. Auch Lea Frings von der LINKEN und Pedram Shahyar von Attac sind der Ansicht, dass die neue Bewegung Unterstützung verdient und man ihre Teilnehmer mit Argumenten für sich gewinnen muss.

Tatsächlich hatten die Montagsdemonstrationen zeitweise deutlich mehr Zulauf als die alte Friedensbewegung, trotz der kriegerischen Konflikte in aller Welt. »Unsere Angebote sind nicht attraktiv für sie«, stellt Braun selbstkritisch fest. Wie also gewinnt man all jene für sich, die Kriege und Waffenexporte ablehnen und der Berichterstattung im Medienmainstream nicht trauen? Wie ist eine neue Öffnung der Friedensbewegung zu erreichen und wie weit darf diese gehen?

Ein nd-Gespräch zum Antikriegstag am 1. September.

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