NSU-Prozess geht weiter

Gericht könnte verstärkt Strukturen aufklären

  • Lesedauer: 1 Min.

München. Nach vier Wochen Sommerpause setzt das Oberlandesgericht (OLG) München am Donnerstag den NSU-Prozess gegen Beate Zschäpe und vier mutmaßliche Helfer fort. Dabei geht es ein weiteres Mal um das Abtauchen des mutmaßlichen Terrortrios des »Nationalsozialistischen Untergrunds« (NSU) in die Illegalität. Offenbar will das Gericht verstärkt versuchen, Hintergründe und Strukturen offenzulegen.

Als Zeuge hat der Münchner Staatsschutzsenat unter anderen einen Beamten des Landeskriminalamtes Thüringen geladen. Er soll über seine Ermittlungen gegen den harten Kern der Naziszene in den Jahren 1996 und 1998 aussagen. Zschäpe und ihre beiden Gefährten Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt waren 1998 abgetaucht und lebten dann 13 Jahre unentdeckt im Untergrund. Ihnen wird zur Last gelegt, zehn Menschen ermordet und Sprengstoffanschläge verübt zu haben.

Der Fahnder, den das Gericht als ersten Zeugen nach der Pause befragt, hatte sich bei seinen Ermittlungen auf die »Kameradschaft Jena« konzentriert, der die drei angehörten. Gegenstand der Ermittlungen waren mehrere Sprengsätze und Briefbombenattrappen, die in Jena aufgetaucht waren. Auch Zschäpe geriet damals schon unter Verdacht. dpa/nd

- Anzeige -

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.