Chemnitz siegt im Ostderby gegen Rostock

CFC springt in Liga drei auf Rang zwei hinter Dresden

  • John Hennig
  • Lesedauer: 3 Min.

Die Euphorie in Dresden ist groß wie lange nicht. Beim 3:1 (1:1)-Auswärtssieg bei der SG Sonnenhof Großaspach lieferte die Mannschaft des neuen Trainers Stefan Böger gegen einen starken Gegner ein Spektakel auf dem Feld und mehr als 3000 mitgereiste Dresdner Fans eines auf den Tribünen. Auch der Mann des Monats war davon ergriffen: Justin Eilers erzielte wie schon in der Vorwoche beim 2:1 gegen Jahn Regensburg einen Doppelpack und war sichtlich motiviert von der Kulisse: »Das ist einfach Wahnsinn, großes Kompliment. Das ist eine Riesenreise, gerade für die Fans, die in der Nacht losfahren«, bemühte der Torjäger die zuletzt oft zitierte »Gänsehaut«.

Mit seinem Doppelpack und seinen Saisontreffern sechs und sieben übernahm Eilers auch die alleinige Führung in der Torjägerliste nach dem 9. Spieltag. »Das ist schon ein bisschen unheimlich, wie das im Moment läuft. Aber ich genieße es einfach. Ich nehme alles mit. Im Moment klappt einfach ziemlich viel«, sagte Eilers. Der Offensivmann kam im Sommer vom VfL Wolfsburg II nach Dresden - und war in der Aufstiegsrelegation noch in Großaspach gescheitert.

Anton Fink ist in der dritten Liga längst angekommen. Der Rekordtorjäger erzielte beim 2:0 (2:0) seines Chemnitzer FC gegen den FC Hansa Rostock den frühen Führungstreffer. Fink steht nun bei fünf Saisontreffern, insgesamt aber schon bei 74 Toren in 150 Drittliga-Spielen. »Unsere Defensive steht mit bislang nur drei Gegentoren und vorn können wir immer ein Tor machen«, sagte Fink. Tim Danneberg erzielte in seinem ersten Spiel für Chemnitz den zweiten Treffer. Mit dem Erfolg in dem Ostduell sprang die Mannschaft von Trainer Karsten Heine auf Platz zwei - und das bei einer Partie weniger als die Konkurrenz. Für die Rostocker wird es langsam ernst. Die eigentlich auswärtsstarken Ostseestädter kamen in Chemnitz nicht in Schwung. Im Gegenteil: Durch die Niederlage und die Punktgewinne der unter ihnen platzierten Teams bleiben die Hanseaten bei nur noch einem Punkt Vorsprung auf die Abstiegsränge auf Platz 16.

Die anderen ostdeutschen Mannschaften bewährten sich als Serientäter. Der FC Energie Cottbus blieb mit dem 0:0 beim FSV Mainz II auch im sechsten Spiel in Serie ungeschlagen. Allerdings war für die Mannschaft um den Rückkehrer Torsten Mattuschka mehr drin. Cottbus ist nun Tabellenachter. Während Cottbus den Punktverlust aber verkraften wird, hadern sie in Erfurt und Halle deutlich. Der FC Rot-Weiß Erfurt verlor am Freitag verdient, aber dennoch unglücklich beim SV Wehen Wiesbaden 1:3 (0:1). Nach verschlafener Anfangsphase steigerte sich die Mannschaft von Trainer Walter Kogler, war am Ende dem 2:2-Ausgleich mehrfach nah und hatte Pech bei zwei umstrittenen Aktionen im Wiesbadener Strafraum.

Der Hallesche FC verzweifelt dagegen zunehmend an der Heimschwäche. Auch gegen das bisherige Tabellenschlusslicht VfB Stuttgart II gelang nicht der erste Saisonsieg im heimischen Erdgas-Sportpark. Halle hatte mehr vom Spiel, aber Stuttgart war in Person von Doppeltorschütze Felix Lohkemper effektiver. »Wir haben all die Vorschläge auch schon bekommen, vielleicht mal 400 Kilometer mit dem Bus vor einem Heimspiel zu fahren. Das ist auch alles gut gemeint und auch ein klein wenig lustig, aber ich glaube nicht, dass das die Spieler auch als solches empfinden«, meinte Trainer Sven Köhler. dpa

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