Iran: US-Bitte um Kooperation in Kampf gegen IS zurückgewiesen

Steinmeier: Zeit zu handeln gegen IS-Miliz / Konferenz berät über Lage im Irak

  • Lesedauer: 2 Min.

Paris. Bei einer Konferenz in Paris haben knapp 30 Staaten und Organisationen dem Irak im Kampf gegen die Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS) ihre Unterstützung zugesagt. Der Irak solle »mit allen notwendigen Mitteln, einschließlich angemessener militärischer Hilfe« unterstützt werden, hieß es am Montag in einer Abschlusserklärung. Dabei müssten internationales Recht gewahrt und die Sicherheit der Zivilbevölkerung gewährleistet werden.

Frankreichs Außenminister Laurent Fabius betonte vor Journalisten, der Islamische Staat bedrohe nicht nur den Irak, Syrien und die Nachbarstaaten in der Region, sondern auch Europa.

Steinmeier: Zeit zu handeln

Im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ist es nach den Worten von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) »Zeit zu handeln«. Am Ende werde nicht allein eine militärische Lösung über den Erfolg des Vorgehens gegen die Miliz entscheiden, sagte Steinmeier am Montag in Paris.

Iran: US-Bitte um Kooperation in Kampf gegen IS zurückgewiesen

Der Iran hat nach Angaben seines geistlichen Oberhaupts, Ayatollah Ali Chamenei, eine Bitte der USA um Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zurückgewiesen. Die US-Regierung habe »über ihren Botschafter im Irak« um Kooperation im Kampf gegen IS gebeten, hieß es am Montag auf Chameneis Internetseite. Er habe dies aber »abgelehnt, weil sie schmutzige Hände haben«. Zudem sei US-Außenminister John Kerry auf seinen iranischen Kollegen Mohammed Dschawad Sarif zugekommen, der aber ebenfalls abgelehnt habe.

Der iranische Vizeaußenminister Hossein Amir-Abdollahian sagte mit Blick auf die Konferenz am Montag in Teheran: »Der beste Weg, IS und den Terrorismus in der Region zu bekämpfen, ist, die Regierungen im Irak und in Syrien zu unterstützen.« Diese befänden sich bereits »in einem ernsthaften Kampf gegen den Terrorismus«, wurde er von der amtlichen iranischen Nachrichtenagentur Isna zitiert. Die US-Regierung, von der die internationale Koalition ins Leben gerufen wurde, ist strikt gegen eine Zusammenarbeit mit dem Iran oder Syriens Staatschef Baschar al-Assad im Kampf gegen den IS. Agenturen/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal