Landtag in NRW bereitet NSU-Untersuchungsausschuss vor

Zwei Sprengstoffanschläge in Köln und ein Mord in Dortmund sollen besonders untersucht werden

  • Lesedauer: 1 Min.
Nach vier weiteren Landtagen setzt offenbar auch das nordrhein-westfälische Parlamenten ein NSU-Untersuchungsausschuss ein. Einige Taten mit mutmaßlich rechtsextremistischem Hintergrund sind bis heute nicht geklärt.

Düsseldorf. Im nordrhein-westfälischen Landtag zeichnet sich ein weiterer Untersuchungsausschuss zum »Nationalsozialistischen Untergrund« ab. Die CDU hat den vier anderen Landtagsfraktionen einen 21 Seiten starken Antrag für einen NSU-Untersuchungsausschuss zukommen lassen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa unterstützen alle Fraktionen den Vorstoß. Der Ausschuss soll alle Aspekte der Mordserie der rechtsextremistischen Terrorzelle mit NRW-Bezug aufarbeiten. Um einen Untersuchungsausschuss einzusetzen, sind 20 Prozent der Stimmen nötig. Damit gilt ein NSU-Ausschuss als sicher.

Beleuchtet werden sollen vor allem zwei Sprengstoffanschläge in Köln aus den Jahren 2001 und 2004 sowie der Mord an einem türkischstämmigen Kioskbesitzer in Dortmund 2006. Außerdem sollen drei weitere nicht vollständig oder gar nicht aufgeklärte Kriminalfälle mit mutmaßlich rechtsextremistischem Hintergrund durchleuchtet werden.

Der NSU-Ausschuss des Bundestags hatte im August 2013 seinen Abschlussbericht vorgelegt. Auch die Landtage von Bayern, Sachsen, Thüringen und Hessen haben Untersuchungsausschüsse eingesetzt, um aufzuklären, warum der NSU nicht rechtzeitig erkannt wurde und Verbrechen damals nicht verhindert wurden.

Seit Mai 2013 versucht das Oberlandesgericht München, die NSU-Mordserie aufzuklären. Vor Gericht steht die einzige Überlebende des Trios, Beate Zschäpe. Dem NSU werden unter anderem zehn Morde zugerechnet. dpa/nd

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal