Werbung

Maaslos Überflüssiges getwittert

René Heilig erwartet statt Anti-Terror-Schattenboxen brauchbare Vorschläge

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

Justizminister Heiko Maas twitterte am Mittwoch: »Gewalt und Terror werden wir weiter entschlossen und mit der ganzen Härte des Gesetzes verfolgen.« Das sind 99 sinnlos getippte Zeichen, denn der Satz ist eine Selbstverständlichkeit. Nicht selbstverständlich ist dagegen die Art und Weise, wie die Regierung glaubt, einer UN-Resolution vom September nachzukommen. Mit ihr soll Kämpfern der Weg nach Syrien und Irak verbaut werden. Maas und Kollegen wollen demnächst sogar die Absicht bestrafen, dass jemand zu mutmaßlichen Terroristen reisen könnte.

Das Gesetz ist überflüssig, nicht umsetzbar und signalisierte überdies eine bedenkliche Entwicklung. Aus gutem Grund geht unser Strafrecht nicht davon aus, dass Meinungen, Überlegungen und vage Absichten bestraft werden. Es gibt genügend grundgesetzkonforme Straftatbestände, um Bürger an der Vorbereitung schwerer, staatsgefährdender Gewalttaten, am Besuch von Ausbildungscamps oder der sonstigen Unterstützung von Terroristen zu hindern. Übrigens auch, wenn sich jemand der PKK nahe fühlt, die sich nachweislich im Kampf gegen IS-Terroristen aufopfert. Es wäre um vieles gescheiter gewesen, die Ressortchefs an Merkels Tisch hätten ein gemeinsames Präventionspaket geschnürt, um den Einfluss fanatischer Politkrimineller vor allem auf junge Menschen zu mindern.

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.