Zusammen kämpfen
Simon Poelchau über Griechenland und den Reichtum hierzulande
Die deutsche Linke schaut derzeit gespannt auf Griechenland. Mit Recht, denn die Sparpolitik wurde dort gerade abgewählt. Doch auch hierzulande ist einiges im Argen. So zeigt eine neue Studie, dass die Vermögen der Superreichen weitaus beträchtlicher sind als bisher gedacht - und dass damit auch die Kluft zwischen Arm und Reich weitaus größer ist.
Zwar ist Deutschland nicht Athen - hierzulande gibt es etwa keine Massenarbeitslosigkeit und -armut in einem Ausmaß wie in dem Krisenland. Doch wirkt auch in Deutschland die vorherrschende Krisenpolitik als große Umverteilung von unten nach oben - allerdings erheblich subtiler. Nachdem etwa Finanzinstitute wie die Commerzbank mit Steuergeldern gerettet wurden, regiert man nun im Namen der Schwarzen Null. Die Folgen sind bekannt: marode Schulgebäude und kaputte Straßen.
Und während die Geldflut der Europäischen Zentralbank ihr Ziel in den Krisenstaaten, nämlich die Wirtschaft dort anzukurbeln, verfehlt, vergrößert sie in Deutschland den Abstand zwischen Unten und Oben. Denn die Reichen können sich nun billig verschulden und Immobilien kaufen, während die Mieten für die einfache Bevölkerung ins Unermessliche steigen. Deswegen sollte die Linke nicht für, sondern mit Griechenland für mehr Gleichheit und Gerechtigkeit kämpfen.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.