Bin ich eine Frau?

Jutta Treiber gewinnt dem Vergessen Heiteres ab

  • Silvia Ottow
  • Lesedauer: 2 Min.

Ein Tisch, ein Stuhl, ein Fenster, der Wind. Omas Wörter fliegen zur kleinen Pia. Bald kommen Limonade, Rosenhecke und Liegestuhl dazu. Wie alt bin ich, fragt das kleine Mädchen ihre Oma. Die sagt es ihr. Pia ist zwei Jahre und kann sich schon schwere Sachen merken. Wie wunderbar man sich mit diesen Bezeichnungen in der Welt zurechtfinden kann. Wie viele Wörter Pias Oma kennt und wie leicht sie ihren Schatz an Pia weitergibt. Und wie fröhlich das Lernen machen kann. Den kleinen Lesern und den großen Vorlesern wird das nicht nur die Autorin mit ihren lebenswichtigen Wörtern nahe bringen, auch Nanna Prielers zarte Zeichnungen verbreiten Heiterkeit und leichten Sinn.


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* Jutta Treiber: Die Wörter fliegen. Illustriert von Nanna Prieler.
Residenzverlag im Niederösterreichischen Pressehaus. 32 S., geb., 14,90 €.


Was für eine zauberhafte Oma, deren Wollknäuel im Schoß genau so aussehen wie die Haarknäuel auf dem Kopf. Was für eine quirlige Pia, die mit Omas Wörtern heranwächst und sie verschlingt wie einen nahrhaften Brei. So langsam wächst die Pia mit den Worten, und die Oma muss immer öfter danach suchen. Bin ich ein Mann oder eine Frau, fragt sie eines Tages. Und die Kaffeetasse nennt sie eine Blume mit dem blauen Ohr. Oh weh, ein paar Wörter scheinen schon von der Oma weggeflogen zu sein. Pia sollte lieber das Fenster schließen.

Hoffentlich, denkt das kleine Mädchen, bleiben noch ein paar Worte bei ihrer lieben Oma, zum Beispiel: Es geht mir gut. Und einige, die bereits verflogen sind, könnten zurück kommen. Zu Besuch. Aber das ist ein Wunsch. Trotzdem soll sich die Oma keine Sorgen um den Verbleib ihrer Worte machen. Sie sind bei Pia gut aufgehoben.

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