GDL erhöht den Druck auf die Bahn

3000 Lokführer im Streik Neue Ausstände angekündigt

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Berlin. Der bundesweite Streik der Lokführergewerkschaft traf am Mittwoch vor allem den Personenverkehr empfindlich: Nur etwa jeder dritte Fernzug fuhr, im Nahverkehr und bei S-Bahnen waren es zwischen 15 und 60 Prozent der Züge. Am Donnerstag um 21 Uhr soll der Ausstand enden, im Güterverkehr erst am Freitagmorgen.

Der Chefökonom des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Alexander Schumann, warnte am Mittwoch vor Schäden in Höhe von bis zu 100 Millionen Euro. Ein Sprecher des Industrieverbandes musste aber auf nd-Anfrage zugeben, dass man keine »konkreten Zahlen« habe und die meisten Firmen in der Lage seien, Produktionsausfälle für ein bis zwei Tage abzufedern.

Der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, sagte, rund 3000 Lokführer und Zugbegleiter seien am Mittwoch im Ausstand gewesen. Weselsky wies der Bahn abermals die Schuld für den Streik zu. Weitere Ausstände sind laut dem GDL-Vorsitzenden von Berlin, Brandenburg und Sachsen, Frank Nachtigall, bereits kommende Woche möglich.

Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber nannte den Streik überflüssig und schädlich. Der Chef der konkurrierenden Gewerkschaft EVG, Alexander Kirchner, kritisierte, es gehe Weselsky nur um Macht und Einfluss. Die EVG verhandelt derzeit mit der Bahn über eigene Forderungen. Die Gewerkschaft kündigte an, bei einem Scheitern der Gespräche ebenfalls streiken zu wollen. dpa/nd Seiten 9 und 11

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