Ver.di stimmt über unbefristeten Streik in Kitas ab

Gewerkschaft erklärt Tarifverhandlung im Erziehungsdienst für gescheitert / Arbeitskampf ab Ende kommender Woche möglich

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Berlin. Nach fünf ergebnislosen Verhandlungsrunden könnte es in den Kindertagesstätten ab Ende nächster Woche einen unbefristeten Streik der Erzieher geben. Die Gewerkschaft ver.di erklärte die Tarifverhandlungen für die bundesweit 240.000 Erzieher und Sozialarbeiter am Montagabend für gescheitert. Da die Arbeitgeber sich nicht bewegt hätten, liege es nun an den Gewerkschaftsmitgliedern, sie wieder an den Verhandlungstisch zu zwingen, um ein vernünftiges Angebot zu bekommen.

Die Gewerkschaft lässt ihre Mitglieder Anfang Mai in einer Urabstimmung über das weitere Vorgehen entscheiden. Bereits in den vergangenen Wochen hatte es in zahlreichen Bundesländern immer wieder Warnstreiks und geschlossene Kitas gegeben. Ver.di-Fachbereichsleiter Volker Euskirchen sagte, wenn mindestens drei Viertel der Mitglieder der Gewerkschaften streiken wollen, könnten die Kindertagesstätten ab Ende kommender Woche geschlossen bleiben. Die Eltern würden aber frühzeitig informiert, teilte ver.di weiter mit.

Die Gewerkschaften Verdi, GEW und dbb fordern eine höhere Eingruppierung der Beschäftigten. Das würde im Durchschnitt zu Einkommensverbesserungen von rund zehn Prozent führen. Die Gewerkschaft begründet ihren Anspruch mit den gestiegenen Anforderungen: In Kitas etwa gehörten Sprachtests, frühkindliche Bildung oder Arbeit mit den Eltern zum Alltag. Verhandelt wird unter anderem auch für Sozialarbeiter, Erzieherinnen an Gesamtschulen und Mitarbeiter in der offenen Jugendarbeit. Die Arbeitgeber halten das für nicht bezahlbar. Nach Angaben der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände beläuft sich die Summe der Forderungen auf 1,2 Milliarden Euro. Agenturen/nd

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