FIFA sucht nach Blatters Nachfolger

Spekulationen nach angekündigtem Rückzug des Fußballpräsidenten

  • Lesedauer: 2 Min.

Zürich. Joseph Blatter erklärte seinen Rücktritt und kam doch wieder ins Büro. Am Tag nach seiner überraschenden Ankündigung, auf einem Sonderkongress Ende des Jahres oder im Frühjahr 2016 die Präsidentschaft des Weltfußballverbands FIFA abzugeben, ging der Schweizer in Zürich wieder seinen Amtsgeschäften nach, als sei nichts gewesen. Vielmehr soll er gar mit Applaus von seinen Mitarbeitern empfangen worden sein, während der Rest der Welt rätselte: darüber, wer Blatter beerben werde, und warum der 79-Jährige nur vier Tage nach seiner umstrittenen Wiederwahl nun doch zurücktreten wird.

Als Nachfolger wurden unter anderem der französische UEFA-Präsident Michel Platini, Blatters Rivale bei der vergangenen Wahl Prinz Ali bin al-Hussein aus Jordanien, sowie der Niederländer Michael van Praag gehandelt, der kurz vor der Abstimmung am Freitag seine Kandidatur zurückgezogen hatte. Alle drei schlossen nicht aus, sich demnächst zur Wahl zu stellen. Ohne ihn als Erben vorzuschlagen, brachte auch Blatter einen Kandidaten ins Rennen: den 50-jährigen Italiener Domenico Scala, der nun »notwendige Reformen« anpacken solle, so Blatter.

Warum der Präsident seinen Hut nehmen will, ist derweil unklar. Die »New York Times« berichtete mit Berufung auf US-Fahnder, dass das FBI nun auch gegen ihn ermitteln würde. Blatter selbst begründete den Schritt damit, die FIFA schützen zu wollen, nachdem er angeblich daran zweifle, den gesamten Verband hinter sich zu haben. nd Seite 19

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