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Flüchtlinge unerwünscht

Bulgarien gegen Quoten der EU / Widerstand aus Italiens reichem Norden

  • Lesedauer: 2 Min.
Die Zahl übers Mittelmeer in EU-Mittelmeerländer geflüchteter Menschen steigt an. Die EU-Kommission möchte sie auch auf andere Mitgliedsländer verteilen.

Sofia. Bulgarien möchte weniger Flüchtlinge aufnehmen, als von der EU vorgesehen. Die Quoten sollten für Länder, die an der EU-Außengrenze erste Anlaufstelle für Migranten sind, bedeutend geringer ausfallen, teilte die bulgarische Regierung am Montag in Sofia mit.

Die EU-Kommission will innerhalb von zwei Jahren insgesamt 40000 Flüchtlinge von Griechenland und Italien per Quote auf andere EU-Staaten umverteilen. Bulgarien soll nach diesen Plänen 788 Flüchtlinge aus Krisengebieten aufnehmen.

Italiens Innenminister Angelino Alfano hat die Äußerungen von Vertretern norditalienischer Regionen zu Flüchtlingen scharf kritisiert. Die Haltung einiger Regionen sei »zutiefst ungerecht«, besonders gegenüber dem Süden, sagte Alfano am Montag in Rom. Er reagierte damit auf Äußerungen der Präsidenten von Ligurien, der Lombardei und Venetien vom Wochenende. Diese hatten verkündet, keine Flüchtlinge mehr aufnehmen zu wollen und auf die damit verbundenen sozialen Spannungen verwiesen. Alfano würdigte die ärmeren südlichen Regionen für ihre Arbeit. Die Lombardei, die reichste Region Italiens, beherbergt derzeit neun Prozent der Flüchtlinge im Land. In Venetien sind vier und in Ligurien zwei Prozent untergebracht. Sizilien hingegen kümmert sich derzeit um 22 Prozent der in Italien ankommenden Asylsuchenden.

Rund 102 000 Menschen sollen seit Jahresbeginn laut der Internationale Organisation für Migration in Genf in Booten über das Mittelmeer nach Europa geflohen sein. dpa/nd

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