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Mittelmeer: Mehr Flüchtlinge, aber weniger Tote

Amnesty: Rettungsschiffe nicht zum Kampf gegen Schlepper einsetzen

  • Lesedauer: 1 Min.

London. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat vor einem Umfunktionieren der Schiffe zur Rettung von Bootsflüchtlingen auf dem Mittelmeer für den Einsatz gegen Schlepper gewarnt. Für die Umsetzung der Militärmission gegen Menschenschmuggler dürften keine Mittel von der Mission zur Rettung von Flüchtlingen abgegriffen werden, erklärte die Organisation am Donnerstag. Weitreichende Such- und Rettungsaktionen seien so lange notwendig, wie Flüchtlinge über das Mittelmeer kämen.

Amnesty verwies auf die gesunkene Zahl ertrunkener Bootsflüchtlinge, seit sich die EU im April auf einen umfangreichen Such- und Rettungseinsatz verständigt hatte. Während in den ersten vier Monaten dieses Jahres einer von 16 Flüchtlingen im Mittelmeer ertrunken sei, sei es im Mai und Juni einer von 426 gewesen.

Nach UN-Angaben flüchteten allein in diesem Jahr rund 137 000 Menschen per Boot über das Mittelmeer. Das sind 83 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die meisten Flüchtlinge kommen in Italien und Griechenland an. Erst am Dienstag war in der Ägäis ein Boot mit 37 Menschen an Bord gesunken. Nach Behördenangaben vom Donnerstag bargen die griechische und türkische Küstenwache fünf Leichen, 13 Menschen werden noch vermisst. 19 Flüchtlinge konnten gerettet werden. AFP/nd Seite 5

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