Saleh sieht SPD in Krise

»Sigmar Gabriel muss eigenes Profil entwickeln«

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Der Berliner Fraktionschef Raed Saleh sieht die Bundes-SPD in einer tiefen Krise. »Der SPD ist der Kompass verloren gegangen. Wir dürfen nicht permanent unseren Kurs wechseln«, sagte Saleh dem Nachrichtenmagazin »Der Spiegel«. »Seit 152 Jahren ist die SPD dazu da, Alternativen aufzuzeigen. Aber mittlerweile fehlt es uns an Glaubwürdigkeit.« Ohne den Bundeschef direkt zu nennen, wird deutlich, dass Saleh dem zuletzt häufiger kritisierten Zickzackkurs Sigmar Gabriels eine Mitverantwortung gibt: »Mitte heißt nicht, den politischen Gegner zu kopieren.« Es gehe um die »Überlebensfähigkeit der Partei«.

Saleh kritisierte den Griechenland-Kurs der SPD. »Privatisierungswahn darf keine sozialdemokratische Lösung bei einer Wirtschaftskrise sein. Willy Brandt hätte sicher andere Antworten gefunden als Sigmar Gabriel.« Die SPD müsse sich »für neue Konzepte und Köpfe öffnen«, forderte Saleh. »Gesine Schwan wäre so ein Kopf.« Sie verkörpere Haltung und Glaubwürdigkeit. Als Parteichef habe Gabriel 2017 den ersten Zugriff auf die Kanzlerkandidatur. »Aber er muss beginnen, sich von Merkel abzugrenzen und ein eigenes Profil zu entwickeln«, sagte Saleh. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal