Taliban stürmten Gefängnis

Afghanische Rebellen befreiten mindestens 350 Gefangene

  • Lesedauer: 1 Min.

Ghasni. Taliban in Militäruniformen haben am Montag ein Gefängnis in Afghanistan gestürmt und 355 Häftlinge befreit. Bei den Geflohenen handle es sich hauptsächlich um Taliban-Kämpfer, teilte das Innenministerium in Kabul mit. Bei dem Überfall seien vier Polizisten getötet worden. Insgesamt sollen in dem Gefängnis in Ghasni im Osten des Landes 436 Häftlinge eingesessen haben.

Der Angriff habe sich gegen 2.30 Uhr (Ortszeit) ereignet, sagte der Vizegouverneur der Provinz Ghasni, Mohammed Ali Ahmadi, gegenüber AFP. »Sechs Taliban in Militäruniformen griffen das Gefängnis an«, berichtete er. »Erst zündeten sie eine Autobombe vor dem Tor, feuerten mit einer Panzerabwehrrakete und überfielen dann das Gefängnis.« Der Angriff erfolgte nach Ahmadis Angaben nur wenige Stunden nach einer Entscheidung, bis zu 20 Häftlinge nach Kabul zu verlegen.

Der erfolgreiche Taliban-Angriff ist ein harter Schlag für die afghanischen Sicherheitskräfte, die seit Jahresbeginn ohne Unterstützung von NATO-Kampftruppen auskommen müssen. Das westliche Militärbündnis unterstützt die Sicherheitskräfte aber weiter bei Ausbildung und Training.

Zu dem Überfall erklärte Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid, es seien »400 unserer unschuldigen Landsleute« freigekämpft worden. Die Taliban hätten das Gefängnisgebäude nach mehrstündigen Kämpfen unter ihre Kontrolle gebracht. AFP/nd

- Anzeige -

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.