Ein bisschen Gleichstellung in der SPD

Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen fordert Doppelspitzen in den Parteigremien

  • Lesedauer: 2 Min.
Grüne und LINKE haben bereits Doppel-Spitzen in ihrer Partei. Nun will sich auch die SPD daran wagen - wenn auch nur optional. Der Vorstoß kommt von den SPD-Frauen. Unterstützung von höchster Stelle ist ihnen schon sicher.

Berlin. SPD-Chef Sigmar Gabriel unterstützt den Vorstoß der sozialdemokratischen Frauen für Doppelspitzen aus Frauen und Männern in der Partei. »Ich finde den Antrag gut und werde ihm auch zustimmen«, sagte Gabriel den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) hat für den Bundesparteitag im Dezember eine Satzungsänderung beantragt. Demnach sollen Doppelspitzen aus Mann und Frau auf allen Parteiebenen künftig möglich sein - bis zur Bundesebene. Eine Pflicht, Führungsduos zu wählen, ist damit aber ausdrücklich nicht vorgesehen.

Laut Antrag würde die Satzung so geändert, dass der Vorstand künftig entweder von einem oder einer Vorsitzenden geführt würde »oder von zwei gleichberechtigten Vorsitzenden, jeweils eine Frau und ein Mann«. Derzeit ist das nicht möglich.

Zur Änderung der Satzung ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit nötig. Die AsF-Vorsitzende Elke Ferner äußerte sich zuversichtlich, dass genügend Stimmen zusammenkommen. »Es gibt keinen Grund, dagegen zu sein«, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Schließlich sei die Änderung mit keinerlei Zwang verbunden. Es gehe lediglich darum, paritätische Doppelspitzen überall dort, wo sie gewünscht seien, zu ermöglichen. Gerade in den Ortsvereinen gebe es oft den Wunsch von Männern und Frauen, die sich neben Beruf und Familie noch in der SPD engagieren wollten, sich diese Aufgabe mit jemand anderem zu teilen. »Die Satzung gibt das im Moment nicht her.«

Auch Gabriel betonte: »Wir haben immer häufiger Probleme, ehrenamtliche Vorsitzende zu finden, weil die damit verbundene Arbeit dem oder der einzelnen zu viel wird.« Eine Doppelspitze könne da helfen. Und die wäre mit der geplanten Änderung »bis in die Spitze von Bezirks-, Landes und Bundesebene« möglich.

Ferner meint, dass sich das Modell auf mittlere Sicht durchaus auf Landes- und Bundesebene durchsetzen werde. »Da braucht der eine oder andere vielleicht noch Zeit, sich an die Vorstellung zu gewöhnen.« dpa/nd

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