Weniger Äpfel und Getreide, mehr Wein

Ernte fiel in Sachsen-Anhalt zumeist ungünstig aus

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Halle. Weniger Kartoffeln, Getreide, Äpfel und Süßkirschen: Ungünstige Wetterverhältnisse haben den Landwirten in Sachsen-Anhalt zum Teil drastische Einbußen bei der diesjährigen Ernte beschert. So lag zum Beispiel der Ertrag bei Kartoffeln mit 540 000 Tonnen um nahezu ein Viertel unter der Ernte 2014, wie Michael Reichelt, Präsident des Statistischen Landesamtes, in Halle erklärte. Beim Getreide wurden mit 3,7 Millionen Tonnen 15,2 Prozent weniger geerntet als im Jahr 2014.

Noch dramatischer war die Lage bei Äpfeln und Süßkirschen. 27 000 Tonnen Äpfel - allein von der Sorte Jonagold wurden 21 500 Tonnen gepflückt - bedeuteten einen Rückgang um 16 Prozent, 1500 Tonnen Süßkirschen sogar ein Minus von 40 Prozent. »Erst Trockenheit, dann Hagel und Sturm haben ein besseres Ergebnis verhindert«, erläuterte Reichelt.

Bei den Zuckerrüben war hingegen die Europäische Union dafür verantwortlich, dass die Hackfrucht auf 30 Prozent weniger Fläche als im Vorjahr angebaut wurde. »Die Zuckerquote läuft 2017 aus, der garantierte Mindestpreis entfällt dann, durch gesenkte Zölle werden Importe billiger«, erklärte der Amtspräsident zu den Hintergründen.

Dagegen ging es mit der Weinlese steil bergauf: 49 000 Hektoliter Most bedeuteten einen Mehrertrag von 25 Prozent oder 9800 Hektoliter gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt wurden auf 656 Hektar Fläche Reben angebaut. Da die Größe der Anbauflächen nahezu gleich blieb, war vor allem der Ertrag pro Hektar mit einem Plus von 25 Prozent der Grund für das verbesserte Ergebnis.

Zu den guten Botschaften der Statistiker gehörte auch, dass in Sachsen-Anhalt in der Land- und Forstwirtschaft deutschlandweit am meisten verdient wird. Die Entgelte für Arbeitnehmer der Branche lagen zwischen Arendsee und Zeitz bei 26 114 Euro, während es im Bundesdurchschnitt 21 560 Euro waren. Diesen Angaben liegen die Zahlen von 2014 zugrunde. Auch erwirtschafteten die Betriebe mit 47 100 Euro pro Erwerbstätigem deutlich mehr als die 30 634 Euro, auf die die Beschäftigten im Bundesdurchschnitt kamen. Als Grund nannte Reichelt die Betriebsstrukturen, die - im Gegensatz zu meist kleineren Familienbetrieben im Westen - im Osten deutlich größer ausfielen. dpa/nd

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