Schlägereien in Asylunterkünften

Verletzte bei Auseinandersetzungen in Berlin und Sachsen-Anhalt

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Bei Auseinandersetzungen in Flüchtlingsunterkünften in Berlin und Sachsen-Anhalt sind zwölf Menschen verletzt worden. In einer Berliner Notunterkunft gingen Bewohner am Samstagabend mit Fäusten und Feuerlöschern aufeinander los. »Wir haben sieben Menschen ins Krankenhaus gebracht«, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Sonntagmorgen.

Auslöser der Schlägerei war ein Streit unter Bewohnern, der am Samstagabend eskalierte. Die Situation in den Asylunterkünften wird wegen der räumlichen Enge und der unsicheren Lage der Menschen immer wieder als problematisch und Auslöser von Stress kritisiert.

Durch die Gewalt und die »Wolke aus den Löschgeräten« sei es zu einer Panik gekommen. Viele Menschen flüchteten ins Freie, um sich in Sicherheit zu bringen. Etwa die Hälfte der rund 1.000 Bewohner wartete vor dem Gebäude in der Kälte, bis sich die Lage beruhigte. Erst spät in der Nacht kehrten die letzten Bewohner in ihre Betten zurück. Es gab Anzeigen wegen Körperverletzung.

Bei einer Schlägerei in einem Flüchtlingsheim in Klietz nahe Stendal wurden fünf Menschen verletzt. Erst entbrannte am Samstagabend zwischen mehreren Bewohnern ein Streit, dann flogen die Fäuste. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

Trotz großer Nachfrage finden Sicherheitsfirmen immer noch genügend geeignetes Personal für den Einsatz in Flüchtlingsunterkünften in Berlin. Manche Unternehmen aus dem Sicherheitsgewerbe geben zwar kaum Auskünfte darüber, wie eine kleine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.

Doch ihre Auftraggeber - die Betreiber von Flüchtlingsheimen und Notunterkünften - spüren nichts von einem Engpass. »Wir brauchen manchmal ganz schnell weiteres Sicherheitspersonal. Das hat bisher immer geklappt«, sagte Susan Hermenau, Sprecherin des Betreibers Prisod, der 14 Flüchtlingsheime in Berlin betreut. Immer wieder gerät Sicherheitspersonal wegen Tätlichkeiten gegen Asylsuchende oder wegen rechtsradikaler Gesinnung in die Schlagzeilen. Agenturen/nd

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