Deutlich überhöhte CO2-Werte: Opel stößt mehr aus als erlaubt
ARD-Magazin »Monitor«: Messungen haben Überschreitungen der CO2-Emissionen von rund 20 Prozent ergeben / Autobauer weist Vorwürfe der Manipulation zurück
Köln. Erreicht der Abgas-Skandal jetzt auch Opel? Nach Informationen des ARD-Magazins MONITOR hat das Unternehmen in einer »eigenen Prüfung deutlich überhöhte CO2-Werte festgestellt«. Laut einem Protokoll, das der »Monitor«-Redaktion vorliegt, »lagen Verbrauch und CO2-Emissionen bei einem Opel Zafira Diesel im Durchschnitt um 15 Prozent über den offiziellen Angaben des Herstellers«.
Bei von »Monitor« durchgeführten Messungen hätten sich »beim gleichen Fahrzeugtyp mit einem 1,6-Liter Euro 6 Dieselmotor Überschreitungen der CO2-Emissionen von rund 20 Prozent« ergeben, so die Redaktion in einer Mitteilung.
Der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, forderte das Kraftfahrbundesamt (KBA) auf, dem Fall nachzugehen und neben den aktuellen Tests des KBA zu Stickoxiden auch die CO2-Emissionen der Hersteller zu untersuchen. »Wenn ein Fahrzeug im Prüfzyklus mehr klimaschädliches CO2 ausstößt als bei der Zulassung angegeben, drohen Steuernachzahlungen für die Fahrzeughalter und staatsanwaltschaftliche Ermittlungen sowie Schadensersatzansprüche der Halter gegen den Hersteller«, teilte Resch mit.
Opel wies die Vorwürfe inzwischen zurück. »Die CO2-Angaben von Opel sind korrekt«, erklärte der Autobauer am Donnerstag in Rüsselsheim. Der Emissionswert werde »im Beisein eines unabhängigen Prüfdienstes« ermittelt und durch die Zulassungsbehörden zertifiziert. Opel erfülle die entsprechenden Vorschriften.
Die Vorwürfe der Sendung ließen sich nur damit erklären, dass »Monitor« von einem falschen Zertifizierungswert ausgehe, erklärte Opel. Die eigenen Messungen des Autobauers hätten ergeben, dass die Werte »durchgehend« unterhalb der Zehn-Prozent-Grenze lägen. Agenturen/nd
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.