Turmglocken spielen wieder

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Das Turmglockenspiel im Französischen Dom in Berlin wurde neun Jahre lang nicht mehr gespielt - am Samstag soll es für ein Weihnachtskonzert wieder erklingen. Dazu kommt mit dem Magdeburger Frank Müller eigens ein sogenannter Carilloneur nach Berlin. Welche Lieder er spielen wird, wollte der 55-Jährige noch nicht verraten. Der Glockenspieler möchte seine Zuhörer nach eigenen Angaben aber mit bekannten Melodien begeistern.

Das Weihnachtskonzert wird um 15 Uhr auf dem Gendarmenmarkt zu hören und im französischen Dom auch zu sehen sein. Dafür müssen Zuschauer jedoch 257 Stufen erklimmen. Denn das Carillon (Glockenspiel) hängt ganz oben in dem 70 Meter hohen Turm. Dort wurde das rund 30 Tonnen schwere Instrument zur 750-Jahrfeier Berlins eingebaut. Es besteht aus 60 Bronzeglocken, die über das sogenannte Stockenklavier ähnlich wie bei einer Orgel gespielt werden können. Jedoch muss der Carilloneur viel mehr Kraft aufwenden, denn er schlägt mit den Fäusten auf die Tasten.

Zuletzt war das vor neun Jahren der Fall. Die Lieder, die täglich zwischen 10 Uhr und 18 Uhr zu jeder vollen Stunde auf dem Gendarmenmarkt zu hören sind, werden automatisch abgespielt. Dabei kommen nur 32 Glocken zum Einsatz. Die besonders kleinen und großen werden ausgespart.

Die »singenden Türme« sind vor allem in den Niederlanden, Belgien und Nord-Frankreich weit verbreitet. In Deutschland gibt es nach Angaben des Welt-Carillon-Verbandes weniger als 50. Sie sind nicht genormt. Deshalb müssen die Noten auf jedes einzelne Instrument abgestimmt werden. dpa/nd

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