Nachruf
Armando Cossutta 2. 9. 1926 - 14. 12. 2015
Als »Moskaus Mann in Italien« sollte er nun wirklich nicht verabschiedet werden, wie Anfang der Woche durch einige Nutzer in sozialen Netzwerken geschehen. Armando Cossutta ist in seinem jahrzehntelangen politischen Engagement zwar nie von seinen Grundfesten - und damit auch nicht von seiner Sympathie für die Oktoberrevolution - abgerückt. Der Kommunist hat jedoch weit darüber hinaus gewirkt.
Im reifen Politikeralter hat Cossutta sich schließlich dafür eingesetzt, nicht die Fehler aus der Vergangenheit zu wiederholen. »Die IKP gibt es nicht mehr«, sagte der gebürtige Mailänder in den späten 90ern - nicht nur, weil er selbst an der Gründung ihrer Nachfolgeorganisationen und Abspaltungen maßgeblich beteiligt war. Cossutta war stets ein streitbarer Genosse: Er hielt aus eigener Kriegserfahrung als Partisan der Garibaldi-Einheiten am Pazifismus und Antifaschismus fest, opponierte massiv gegen eigene Parteifreunde wie Enrico Berlinguer oder Fausto Bertinotti, scheute jedoch nicht die Regierungsbeteiligung oder die Erfüllung von Mandaten im italienischen und EU-Parlament. Zuletzt war er als Vizepräsident von ANPI wieder ganz Partisan. kah
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