Friedenszeichen aus Schwimmwesten erinnert an Flüchtlinge
Symbol für die Festung Europa: Hilfsorganisationen erinnern auf der griechischen Insel Lesbos an das Schicksal Hunderttausender Menschen
Berlin. Ein riesiges Friedenszeichen aus rund 3.000 Rettungswesten von Flüchtlingen erinnert auf der griechischen Insel Lesbos an das Schicksal Hunderttausender. Mehrere Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen, Greenpeace und Sea Watch bildeten am Freitag das von weitem sichtbare Zeichen auf einem Hügel nahe der Ortschaft Mithymna. Etwa 100 Freiwillige hatten die orangefarbenen Rettungswesten zusammengelegt – darunter sind auch Westen von Flüchtlingen, die die gefährliche Überfahrt von der Türkei über die Ägäis nicht überlebten.
Nahe Mithymna liegen die Westen von fast 500.000 Flüchtlingen, die nach Lesbos übergesetzt haben. Mehr als eine Million Menschen haben 2015 in Europa Zuflucht vor Krieg und Elend in Ländern wie Syrien, Afghanistan, Irak oder Erithrea gesucht. Die meisten von ihnen kamen über die Inseln im Osten der Ägäis. Nach dem riesigen Andrang im Sommer verlangsamte sich die Bewegung im Herbst, bevor im Dezember wieder mehr als 100.000 Flüchtlinge auf die griechischen Inseln kamen.
Auf Lesbos plant auch der chinesische Künstler Ai Weiwei ein Mahnmal für die vielen Flüchtlinge, die auf ihrem Weg nach Europa ums Leben gekommen sind. »Viele Menschen haben in den Wellen ihr Leben verloren, wir brauchen ein Denkmal«, sagte Ai der Nachrichtenagentur AFP am Freitag. Er habe bereits ein Atelier auf Lesbos eingerichtet, das sich an »verschiedenen Projekten« beteiligen werde. Auf der Überfahrt von der Türkei nach Griechenland ertranken 2015 Hunderte Menschen, die meisten davon Kinder. Agenturen/nd
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