US-Justiz verklagt VW wegen Manipulation von Abgaswerten
Autobauer drohen mehr als 20 Milliarden Dollar Strafe
Washington. Das US-Justizministerium hat Volkswagen wegen der Manipulation von Abgaswerten bei Dieselfahrzeugen verklagt. In der am Montag bei einem Bundesgericht in Detroit eingereichten Zivilklage werden dem Wolfsburger Autokonzern Verstöße gegen ein US-Gesetz zur Luftreinhaltung vorgeworfen, die mit einer Strafe von mehr als 20 Milliarden Dollar geahndet werden könnten. Nach Ermittlungen der US-Umweltbehörden hatte Volkswagen im September eingeräumt, in weltweit rund elf Millionen Fahrzeugen eine Schummel-Software eingesetzt zu haben, die bei Emissionstests zu einem niedrigeren Stickoxid-Ausstoß führt als auf der Straße.
Die im Auftrag der US-Umweltschutzbehörde EPA eingereichte Klage bezieht sich auf fast 600.000 Dieselfahrzeuge der Marken VW, Audi und Porsche, die in den Vereinigten Staaten verkauft wurden. Dabei will das US-Justizministerium den Volkswagen-Konzern wegen Manipulationen sowohl bei Modellen mit Zwei-Liter-Motoren als auch bei Modellen mit Drei-Liter-Motoren zur Rechenschaft ziehen. Aus der Klageschrift geht hervor, dass auf VW für jedes mit der Manipulations-Software ausgestattete Auto eine Strafe in Höhe von mehreren zehntausend Dollar zukommen könnte.
»Autobauer, die ihre Fahrzeuge nicht richtig zertifizieren und die Systeme zur Emissionskontrolle aushebeln, verletzen das Vertrauen der Öffentlichkeit, gefährden die öffentliche Gesundheit und benachteiligen Wettbewerber«, erklärte der stellvertretende US-Justizminister John C. Cruden. »Die Vereinigten Staaten werden alle angemessenen Mittel gegen Volkswagen einsetzen, um Wiedergutmachung für die in dieser Klage angeführten Verletzungen der Gesetze unsere Nation zur Luftreinhaltung zu erhalten.« AFP/nd
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