Gläubiger lehnen Angebot ab
Streit um Hypo Alpe Adria geht in die nächste Runde
München. Die Gläubiger der einstigen Krisenbank Hypo Alpe Adria bleiben im Streit mit Österreich um die Rückzahlung ihrer Milliardenforderungen hart. Das Angebot des Bundeslandes Kärnten, einen Teil der geforderten Summe zurückzuzahlen, lehnten sie am Donnerstag ab. Kärnten sei zahlungsfähig und könne seinen Verpflichtungen in vollem Umfang nachkommen, erklärten die Gläubiger. Zu der Gruppe, die um mehrere Milliarden Euro kämpft, gehören die Commerzbank und die sogenannte Bad Bank der verstaatlichten Immobilienbank Hypo Real Estate.
Die Hypo Alpe Adria war unter dem verstorbenen Landeshauptmann Jörg Haider in den Balkanländern sowie in Deutschland und Italien über Beteiligungen und riskante Investmentgeschäfte expandiert. Die Bilanz vervierfachte sich auf rund 40 Milliarden Euro. Abgesichert war die Expansion über Garantien des österreichischen Bundeslands. Ihre Reste wurden nach Milliardenverlusten in einer Abwicklungsanstalt namens Heta gebündelt, die inzwischen ebenfalls aufgelöst wird.
Kärnten hatte im Streit mit den Gläubigern der Heta sogar vor einer drohenden Pleite gewarnt: Ein Rückkauf zum vollen Wert, wie ihn viele Gläubiger verlangen, würde für das Land Kärnten die Insolvenz bedeuten, erklärte eine Sprecherin. Die Gläubiger bezeichneten diese Darstellung als unverantwortlich. »Eine Weiterführung dieser Diskussion hätte schwerwiegende Konsequenzen - nicht nur für Kärnten, sondern für ganz Österreich.« Agenturen/nd
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