Kegelrobben-Rekord in der Ostsee

Zahlreiche Tiere wurden im Januar im Gebiet des Greifswalder Boddens gesichtet

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Die Kegelrobbe kehrt langsam an die Küste Mecklenburg-Vorpommerns zurück. In diesem Winter haben Naturschützer knapp 100 Tiere im Greifswalder Bodden gezählt - ein Rekordwert.

Greifswalder Oie. Die Kegelrobben fühlen sich im Winter vor Mecklenburg-Vorpommerns Küste offenbar immer wohler. Naturschützer haben in den vergangenen Tagen eigenen Angaben zufolge knapp 100 Tiere im Gebiet des Greifswalder Boddens beobachtet. Dies sei ein Rekordwert, teilte der Verein Jordsand mit. Im Winter zuvor seien bei Synchronzählungen 75 Tiere erfasst worden. Der Verein betreibt auf der Insel Greifswalder Oie eine Vogelberingungsstation. Begünstigt durch die großflächige Vereisung habe Stationsleiter Mathias Mähler am 22. Januar mindestens 67 Kegelrobben auf Treibeisschollen rund um die Oie feststellen können. Einen Tag später habe die Besatzung des Eisbrechers »Arkona« von 86 Tieren auf Eisschollen vor dem Südperd der Insel Rügen berichtet. Ehrenamtliche Vogelbeobachter hätten am selben Tag mit dem Fernrohr 95 Robben beobachtet.

Durch die Bejagung war der Bestand der Kegelrobben in der südlichen Ostsee bis in die 1920er Jahre ausgerottet worden. Die Raubtiere kamen nur noch als sporadische Gäste vor. In späteren Jahrzehnten hatte die hohe Schadstoffbelastung in der Ostsee durch giftige Chlorverbindungen einen Großteil der weiblichen Tiere unfruchtbar gemacht. Anfang der 1980er Jahre war der Bestand der Tiere in der ganzen Ostsee auf rund 5000 Tiere geschrumpft.

An der Küste Mecklenburg-Vorpommerns wuchs der Bestand in den vergangenen 15 Jahren langsam an. Die positive Entwicklung der Kegelrobbenbestände sei sehr erfreulich und erhöhe die Chancen auf eine dauerhafte Besiedlung der deutschen Ostseeküste, sagte Mähler. Hoffnungen auf ein vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns geborenes Robbenbaby gingen bislang nicht in Erfüllung. dpa/nd

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