Skandale und Flüchtlinge
Mediennutzung
Die Nutzer von Facebook, Twitter und Google Plus haben im vergangenen Jahr mehr als 123 Millionen Mal Nachrichtenartikel weiterempfohlen. Die Zahl steigerte sich gegenüber dem Vorjahr um 40 Millionen, wie die Technische Universität (TU) Darmstadt am Mittwoch mitteilte. Mit 116,7 Millionen sogenannte Likes liefen die weitaus meisten Empfehlungen über Facebook. Beherrschende Themen seien Skandale, die Terroranschläge in Paris und die Flüchtlingspolitik gewesen.
Die Empfehlungszahlen für das vergangene Jahr wurden im Rahmen einer Langzeitstudie von einem Forscherteam der Technischen Universitäten in Darmstadt und Dresden erhoben. Berücksichtigt wurden mehr als 487 000 Artikel, die auf den 15 beliebtesten Internetseiten veröffentlicht worden waren.
Im vergangenen Jahr sei der Ton in den sozialen Netzen »ernster« geworden ist, erklärten die Forscher. Während 2014 überwiegend bunte Nachrichten wie der Mario-Götze-Transfer zu Bayern München geteilt worden seien, hätten 2015 der Terror in Paris, die Flüchtlingsdebatte, Politik und Skandale wie bei Volkswagen das Netz bewegt. Der mit Abstand am häufigsten geteilte Artikel stammte von »stern.de«: Ein Kommentar des Schauspieler Til Schweiger zur Affäre um den SPD-Politiker Sebastian Edathy erhielt 133 332 Facebook-Likes.
Facebook sei bei der Weitergabe von Nachrichten weiterhin marktbeherrschend mit einem Anteil von 94 Prozent (2014: 90,8 Prozent), teilten die Forscher mit. Dagegen verliere Twitter weiter an Boden. Nur noch 3,5 Prozent der Artikel seien über den Kurznachrichtendienst geteilt worden. (2014: 6,9 Prozent). epd/nd
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.