Künstler aufgebracht über Görings Mantel
München. Der Mantel des NS-Kriegsverbrechers Hermann Göring, ausgestellt in einer Glasvitrine im Militärhistorischen Museum in Dresden, ruft den Protest einer Gruppe von Künstlern, Wissenschaftlern und Juristen hervor. In einem offenen Brief an Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen protestieren mehr als 40 Persönlichkeiten gegen die Präsentation des Kleidungsstücks »wie eine Reliquie - ohne eine angemessene Benennung seiner Kriegsverbrechen«. Hermann Göring war einer der führenden Vertreter des faschistischen deutschen Staates, unter anderem Chef der Luftwaffe. Namens der Unterzeichner spricht der Münchner Aktionskünstler Wolfram Kastner in dem Brief von »ehrfürchtiger Präsentation«. Im Konzept der Ausstellung werde von der Aura der Ausstellungsgegenstände und von »neuartigen Zugängen zur Geschichte« gesprochen. »Welchen geistigen Nährwert soll die erhaben wirkende Präsentation dieses Mantels haben?«, fragen die Unterzeichner, zu denen auch der Autor Günter Wallraff gehört. nd
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.