Warte auf den Rentenbescheid

Haidy Damm über die weiterhin bestehende Lohnungleichheit

  • Haidy Damm
  • Lesedauer: 1 Min.

Deutschland hat nicht gut abgeschnitten - um ehrlich zu sein, das Land hat wieder mal sogar ziemlich schlecht abgeschnitten im europäischen Vergleich der Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen. Und das Land hält sich hartnäckig auf diesem drittletzten Platz; ernsthafte Bestrebungen, auch hier weltmeisterlich nach vorne zu preschen, gibt es nicht. Überwiegend beschränken sich die Wortmeldungen zu den erneut miesen Daten auf Plattitüden zur Gleichberechtigung und darauf, dass nun endlich alles besser werden muss.

An dieser Lücke muss sich tatsächlich etwas ändern, ohne Zweifel. Doch der Gesetzentwurf der Bundesfamilienministerin schimmelt in irgendwelchen Schubladen vor sich hin, ihr Koalitionspartner will hier sowieso nichts ändern. Zudem kritisieren Frauenrechtlerinnen schon jetzt, das Gesetz werde die meisten Lohnverhältnisse, in den Frauen steckten, gar nicht betreffen. Und an der grundlegenden Diskriminierung von sozialen Berufen gegenüber allem, was irgendwie mit Technik zu tun hat, wird auch ein Gesetz nichts ändern.

Als wäre das nicht diskriminierend genug, droht später die Altersarmut. Laut aktuellen Zahlen erhalten Frauen im Durchschnitt rund 550 Euro Rente im Monat, Männer dagegen rund 1000 Euro. »Du bist sauer, weil du weniger verdienst als dein Kollege?«, fragt eine Userin auf Twitter in der aktuellen Debatte und schließt ihren Tweet mit: »Dann warte, bis der Rentenbescheid kommt«.

- Anzeige -
Dazu passende Podcast-Folgen:

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.