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Erster Erfolg gegen Glyphosat

EU vertagt Neuzulassung

  • Lesedauer: 1 Min.

Brüssel. Die für Dienstag geplante Abstimmung über die Wiederzulassung des Totalherbizids Glyphosat ist vertagt worden. Damit konnte die EU-Kommission keine Mehrheit für ihren Vorschlag gewinnen, Glyphosat bis 2031 weiter zuzulassen. Hintergrund ist der zunehmende Widerstand in den Mitgliedsstaaten. So waren Italien, Schweden, Frankreich und die Niederlande nicht bereit, dem Kommissionsvorschlag zu folgen. In den Niederlanden hatte sich das Parlament für ein Verbot ausgesprochen. Der zuständige Staatssekretär Martijn van Dam hatte deshalb zugesichert, auf eine Vertagung zu dringen. Es seien weitere Studien nötig, um zu klären, ob das Mittel krebserregend sei.

In den nächsten Monaten werden noch Bewertungen der Europäischen Chemikalienagentur und der gemeinsamen Pestizid-Kommission der UN-Organisationen WHO und FAO erwartet. Auch deshalb hatten Nichtregierungsorganisationen gefordert, die Abstimmung zumindest zu vertagen.

Sophia Guttenberger, Biologin am Umweltinstitut, nannte die Verschiebung einen »Sieg der Vernunft«. Die agrarpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Kirsten Tackmann, erklärte, eine weitere Zulassung sei »unverantwortlich«, solange die unterschiedlichen Bewertungen der Gesundheitsgefährdung nicht abschließend geklärt seien. Auch der agrarpolitische Sprecher der Grünen/EFA-Fraktion, Martin Häusling, begrüßte diesen »ersten großen Erfolg gegen das gesundheitsschädliche Herbizid«. Agenturen/nd

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