Pflegedienste betrügen Sozialkassen

BKA hat Hinweise auf organisierte Kriminalität

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Russische Pflegedienste betrügen offenbar in großem Stil die Kranken- und Sozialkassen in Deutschland. Laut Medienberichten habe das Problem eine neue Dimension erreicht, dem Bundeskriminalamt (BKA) lägen Hinweise auf Strukturen organisierter Kriminalität vor. Den Kassen entstünden dadurch Schäden in Milliardenhöhe.

Die Betrugsformen sind nach BKA-Einschätzung vielfältig, wie »Welt am Sonntag« und »BR Recherche« aus internen Dokumenten meldeten. So rechneten Pflegedienste zum Beispiel systematisch mit gefälschten Pflegeprotokollen nicht erbrachte Leistungen ab. Teilweise seien Patienten aus den Ex-Sowjetrepubliken in den Betrug verwickelt, - zum Beispiel, indem sie ihre Pflegebedürftigkeit simulierten. In diesen Fällen teilten sich Patient und Dienst den Erlös.

»Beim Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen durch russische Pflegedienste handelt es sich um ein bundesweites Phänomen, das insbesondere dort auftritt, wo sich durch Sprachgruppen geschlossene Systeme bilden«, zitierten die Medien aus dem BKA-Abschlussbericht. Darüber hinaus seien »in Einzelfällen Informationen bekannt, laut denen die Investition in russische, ambulante Pflegedienste ein Geschäftsfeld russisch-eurasischer Organisierter Kriminalität ist«. AFP/nd

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