Griechenland: Flüchtlingskinder in Gefängnisse gesteckt

Bericht: laut Kinderrechtsorganisationen fehlen Betreuer und Plätze in Kinderheimen / Lage für die Minderjährigen »deprimierend und gefährlich«

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Berlin. Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge werden einem Medienbericht zufolge in Griechenland in Zellen von Polizeistationen und Lagern festgehalten. Wie der »Spiegel« vom Samstag unter Berufung auf Mitarbeiter der Kinderrechtsorganisation Save the Children und des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR berichtet, werden die Kinder eingesperrt, weil es keine Betreuer und nicht genügend Plätze in Kinderheimen gibt. In Griechenland existieren insgesamt 477 Heimplätze für Flüchtlingskinder, wie der »Spiegel« unter Berufung auf die griechische Regierung schreibt. Sie seien jedoch alle belegt.

Das UNHCR schätzt demnach, dass sich 2.000 unbegleitete Kinder und Jugendliche in Griechenland aufhalten. »Die Zahl liegt höchstwahrscheinlich noch viel höher, weil viele Jugendliche, die ohne Eltern ankommen, von den griechischen Behörden direkt als Erwachsene registriert werden«, sagte der Sprecher von Save the Children in Griechenland, Imad Aoun, dem Magazin. Die Lage für die Minderjährigen sei »deprimierend und gefährlich«, viele würden krank, ergänzte Aoun. Da sich herumspreche, wie schlecht die Zustände in den Polizeistationen seien, lebten viele Jugendliche mittlerweile auf der Straße und in Parks. In Griechenland sitzen derzeit rund zehntausende Flüchtlinge fest. Der Weg in die europäischen Zielländer ist ihnen versperrt, seit die sogenannte Balkanroute über Mazedonien abgeriegelt ist. Agenturen/nd

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