Grüner: Versäumnisse der Behörden im Fall Freital
Dresden. Der sächsische Grünen-Politiker Valentin Lippmann kritisiert Versäumnisse der Behörden im Umgang mit der Terrorgruppe Freital. Polizei und Staatsanwaltschaft hätten die Gefahr zu lange unterschätzt, sagte er am Montag. Er berief sich auf die Antworten des Justizministeriums auf Kleine Anfragen von ihm. Bereits nach den Anschlägen auf ein Wahlkreisbüro und ein Asylheim am 20. September 2015 hätten Polizei, Staatsanwaltschaft und Generalbundesanwalt einen Teil der Beschuldigten als mögliche Tatverdächtige gesehen. Nicht umsonst seien Telefongespräche überwacht und Internetverbindungen ausgewertet worden: »Dass diese Erkenntnisse nicht unmittelbar ausgewertet wurden, war ein folgenreiches Versäumnis.« »Auch dass nicht wegen versuchten Mordes ermittelt wurde, zeigt, dass sächsische Behörden die Sprengkraft der verwendeten Böller und die Radikalisierung der Gruppe zuerst nicht hinreichend ernst genommen haben«, sagte Lippmann. Die Strukturen der Gruppe hätten spätestens seit dem Auftauchen eines ominösen Zeugen offengelegen. Mitte April waren in Freital vier mutmaßliche Rechtsterroristen festgenommen worden - drei Männer und eine Frau im Alter zwischen 18 und 39 Jahren. Ihnen wird zur Last gelegt, zusammen mit Komplizen die »Gruppe Freital« gegründet und Asylbewerberheime sowie Wohnungen von Gegnern angegriffen zu haben. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.