Weniger Streiks als im Vorjahr

  • Lesedauer: 1 Min.

Düsseldorf. In Deutschland wird wieder weniger gestreikt. Nach dem ungewöhnlich intensiven Streikjahr 2015 zeichne sich für 2016 ein deutlich geringeres Arbeitskampfvolumen ab, berichtete am Donnerstag das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Gab es im vergangenen Jahr in der Summe rund zwei Millionen Streiktage, so werde in diesem Jahr insgesamt vermutlich allenfalls ein Viertel dieses Volumens erreicht, prognostizierten die Forscher. Im ersten Halbjahr 2016 waren nach Schätzung des WSI bisher rund 405 000 streikbedingte Ausfalltage zu verzeichnen. »Der entscheidende Unterschied zu 2015 ist, dass es 2016 bisher keine großen, über Wochen andauernde Arbeitsniederlegungen gab. Daher ist die Zahl der Ausfalltage weitaus niedriger«, sagt WSI-Arbeitskampfexperte Heiner Dribbusch. Die Zahl der Menschen, die sich an Arbeitskampfmaßnahmen beteiligt hätten, habe sich dagegen kaum verändert. Im ersten Halbjahr 2016 legten nach Gewerkschaftsangaben rund eine Million Beschäftigte zu unterschiedlichen Zeitpunkten die Arbeit nieder. Dies sind in etwa so viele wie im gesamten Vorjahr.Dominiert wurde das Streikgeschehen im ersten Halbjahr 2016 durch die Warnstreikwellen während der Tarifrunde des Öffentlichen Dienstes in Bund und Kommunen sowie umfangreiche Warnstreikaktionen in der Metall- und Elektroindustrie. Im zweiten Halbjahr sei mit größeren Flächenauseinandersetzungen vorerst nicht zu rechnen, sollte es nicht in der Chemieindustrie zu unerwarteten Konflikten kommen, hieß es. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal