Tausende Kinder weltweit im Gefängnis
Widerliche Praktiken in Kriegs- und Konfliktzonen
Washington. In Konfliktgebieten werden Menschenrechtlern zufolge weltweit Tausende Kinder ins Gefängnis geworfen und misshandelt. Minderjährige müssten ohne Anklage teilweise jahrelang hinter Gittern ausharren, weil sie als Sicherheitsrisiko betrachtet werden, heißt es in einem Bericht von Human Rights Watch, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. In Ländern wie Afghanistan, Israel und Nigeria würden Kinder wegen mutmaßlicher Verbindungen zu Terrorgruppen wie Boko Haram oder Islamischer Staat inhaftiert. Unzählige Minderjährige würden gefoltert oder seien bereits in Haft gestorben, heißt es in dem Bericht. Die Kinder werden den Menschenrechtlern zufolge eingesperrt, weil sie selbst, ihre Mütter oder andere Familienangehörige terroristischer Aktivitäten verdächtigt werden oder Rebellengruppen angehören sollen.
»Sicherheitskräfte folterten Kinder oder behandelten sie unmenschlich, um Geständnisse oder Informationen aus ihnen herauszubekommen, oder um sie zu strafen«, heißt es in dem Report. Kinder berichteten von Elektroschocks, Vergewaltigungen und angedrohten Exekutionen.
»In ihrer kontraproduktiven Reaktion auf Krisen treten die Regierungen Kinderrechte mit Füßen«, sagte Jo Becker, Experte für Kinderrechte. Die Organisation befragte Kinderhäftlinge in Afghanistan, Kongo, Irak, Israel, Nigeria, Syrien und USA. epd/nd
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