Down-Syndrom-Tests sollen privat bleiben

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Berlin. Behinderten-, Gesundheits- und Sozialverbände wenden sich dagegen, dass der Gemeinsame Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen an diesem Donnerstag über Tests zur Erkennung des Down-Syndroms und damit seine Erstattung durch die gesetzlichen Krankenkassen beraten will. In einem Offenen Brief an das Gremium verlangen sie, den Punkt von der Tagesordnung abzusetzen. Bislang müssen die Schwangeren die Kosten der sogenannten Praenatests von 485 bis 825 Euro selbst tragen. Mit dem Test wird am Blut der Schwangeren festgestellt, ob das ungeborene Kind einen Gen-Defekt hat. Ein Konstanzer Hersteller, der den Bluttest vertreibt, wirbt damit, dass er nicht so risikoreich sei wie eine Fruchtwasseruntersuchung. Die Verbände kritisieren, der Gemeinsame Bundesausschuss plane ein Bewertungsverfahren für die Tests, an dessen Ende die Entscheidung stehen könne, sie zur Kassenleistung zu erklären. Dies dürfe nicht in Gang gesetzt werden, ohne dass die Frage nach den ethischen und gesellschaftlichen Auswirkungen gestellt werde. Die Tests seien keine Arzneimittel, sondern dienten dazu, die Geburt behinderter Kinder zu verhindern. epd/nd

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