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Hungerkrisen mit System

Martin Ling über Folgen des Klimawandels am Horn von Afrika

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Welternährungsorganisation (FAO) warnt nicht ohne Grund: 17 Millionen Menschen sind am Horn von Afrika dringendst auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen, weil eine anhaltende Dürre die Ernteergebnisse vermiest hat. Die nächsten Regenfälle werden erst zwischen März und Mai erwartet. Es droht erneut eine Hungersnot.

Wetterextreme wie Dürren und Überschwemmungen sind zwar einerseits Naturkatastrophen, aber alle Klimaforscher betonen, dass die zunehmende Häufigkeit von Wetterextremen - wenn auch nicht das jeweilige Einzelereignis - Ausdruck des Klimawandels sind, der durch die Treibhausgasemissionen befeuert wird - die wiederum Ergebnis der menschengemachten fossilen Produktionsweise sind.

Alle paar Jahre folgt das Wetterphänomen La Niña auf die Klimaanomalie El Niño, der erst im vergangenen Jahr eine starke Dürre am Horn von Afrika zur Folge hatte. Nun schlägt La Niña zu. In manchen Regionen Ostafrikas hat es seit über einem Jahr nicht mehr geregnet. Zuerst stirbt das Vieh, dann der Mensch.

»Jetzt muss gehandelt werden«, lautete der Appell von Maria Helena Semedo von der FAO beim AU-Gipfel in Addis Abeba. Dabei wird es mit kurzfristiger Nothilfe - so sie denn überhaupt ausreichend mobilisiert werden kann - nicht getan sein. Es bedarf eines langfristigen Plans zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels der kompletten Sahelzone: insbesondere der Landwirtschaft. Zwar haben viele afrikanische Länder den Klimawandel als große Gefahr für ihre Entwicklung erkannt, doch gehandelt wird bestenfalls zögerlich. Für die Entwicklungszusammenarbeit gilt dasselbe. Wenn sich das nicht schnell ändert, werden die Hungerkrisen todsicher häufiger.

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