Werbung

Alte Rollen gelebt

Stefan Otto hält die Anreize zur Gleichstellung für nicht ausreichend

Anspruch und Wirklichkeit in der Geschlechterpolitik gehen weit auseinander. Frauen kümmern sich in den Familien noch immer viel häufiger um den Haushalt und sorgen für die Kinder, während Männer die besser bezahlten Jobs haben - so die nüchterne Bestandsaufnahme im Gleichstellungsbericht der Bundesregierung. Das traditionelle westdeutsche Familienmodell ist darin nach wie vor deutlich zu erkennen.

Dabei gibt es bei Eltern durchaus den Wunsch zu einer partnerschaftlichen Arbeitsteilung, worauf mehrere Studien verweisen. Demnach wollen Frauen nach einer Babypause zeitiger in den Job zurückkehren; Männer sehnen sich hingegen danach, mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen.

Viel Bewegung gab es diesbezüglich in den vergangenen Jahren aber nicht. Nur zaghaft hat die Politik an den Rahmenbedingungen geschraubt. Die kostspielige Kinderbetreuung wurde zwar vorangebracht, das ElterngeldPlus eingeführt, und bezüglich der Lohnlücke soll ein Auskunftsrecht lediglich die Diskussion über ungleiche Gehälter in den Betrieben voranbringen. Diese Anreize reichen nicht aus, um Grundlegendes zu ändern und einen über Generationen gelebten Habitus zwischen Männern und Frauen zu verändern.

- Anzeige -

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -