Iran: Amnesty beklagt Lage

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Die Menschenrechtssituation in Iran hat sich nach Einschätzung von Amnesty International in den vergangenen Jahren stark verschlechtert. Seit 2013 gingen Justizbehörden und Sicherheitsapparat verstärkt gegen Menschenrechtsverteidiger vor, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Organisation. Die Hoffnung, dass sich die Menschenrechtssituation im Land mit der Wahl von Präsident Hassan Rohani verbessern würde, habe sich nicht erfüllt.

Seit 2013 hätten die Justizbehörden die Möglichkeiten stark ausgeweitet, wegen angeblicher Gefährdung der staatlichen Sicherheit Anklage zu erheben. So stuften die Revolutionsgerichte auf Grundlage von sehr vage und allgemein formulierten Straftatbeständen friedliche Aktivitäten der Menschenrechtsarbeit als »kriminell« ein. Das betreffe unter anderem den Kontakt zu internationalen Institutionen wie EU oder UNO und Organisationen wie Amnesty. Von den Repressionen betroffen seien vor allem Menschenrechtsanwälte, Gewerkschaftsvertreter und Aktivisten, die sich für Frauenrechte, gegen die Todesstrafe und für religiöse und andere Minderheiten einsetzen, sagte der Iran-Experte bei Amnesty International in Deutschland, Dieter Karg. Präsident Rohani und seine Regierung hätten bislang keine wirksamen Maßnahmen ergriffen, um diese Menschenrechtsverletzungen zu stoppen, hieß es. epd/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal