Schiffe spielen für Hafenbetreiber nur noch Nebenrolle

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In den Häfen der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) spielt das Schiff nur eine Nebenrolle. Von den rund 2,64 Millionen Tonnen Fracht, die das im Eigentum des Freistaates Sachsen befindliche Unternehmen im Jahr 2016 umschlug, wurden nur 235 000 Tonnen auf Schiffe verladen. Das ist zwar ein Anstieg um zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr, doch hat die Menge nur einen Anteil von weniger als neun Prozent am Gesamtumschlag. Auf Bahnwaggons wurden 750 000 Tonnen Fracht verladen, was einem Anteil von 28,4 Prozent entspricht. Der Löwenanteil der transportierten Güter wird nicht auf Wasser-, sondern auf asphaltierten Straßen befördert. Auf Lkw landeten 1,655 Millionen Tonnen Fracht, was einem Anteil von fast 63 Prozent am gesamten Frachtaufkommen entspricht. Trotz des marginalen Anteils der Schiffsfracht sieht man bei der SBO, die sechs Häfen in Dresden, Riesa, Torgau (alle Sachsen), Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt) sowie in den tschechischen Städten Děčín und Lovosice betreibt, eine Zukunft für die Schifffahrt auf der Elbe. Das Schiff gehöre »bei ausreichendem Wasserstand der Elbe« weiter zu den ökologischsten und ökonomischsten Transportmöglichkeiten, betonte man anlässlich der Jahresbilanz im Februar. Allerdings reicht der Wasserstand allzu oft nicht aus. 2017 konnten Güterschiffe an 120 Tagen nicht fahren, meldete jetzt die »Sächsische Zeitung«. Selbst Container, die auf der Expresslinie zwischen Riesa und Hamburg befördert wurden, gingen zunächst per Lkw bis Magdeburg oder Haldensleben auf den Weg - und erst dort auf Schiffe. hla

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