Der perfekte »Arbeiterkopf«

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Die Ausstellung »Hinter der Maske. Künstler in der DDR« im Museum Barberini zeigt Beispiele für das Spannungsfeld, dem alle Kulturschaffenden im Osten unterworfen waren und das sich immer zwischen kollektivistischen Vorgaben und individuellen Interessen bewegte. Das Filmmuseum Potsdam ergänzt diese Ausstellung nun um eine Reihe von Filmen, die dieselbe Problematik behandeln. Die gezeigten Beispiele kommen von Jürgen Böttcher (Strawalde), Konrad Wolf, Lutz Dammbeck, A. R. Penck, Cornelia Schleime und Gabriele Stötzer.

Am Donnerstag, 14. Dezember, wird »Der nackte Mann auf dem Sportplatz« gezeigt, ein unter Konrad Wolf 1974 entstandener Streifen mit Kurt Böwe, Ursula Karusseit und Martin Trettau. Darin wünscht sich der eine von Bildhauer Kemmel einen Zimmerspringbrunnen, andere träumen vom Denkmal für den verstorbenen Torhüter des Fußballvereins. Ein Relief zur Bauernreform wird noch vor der Einweihung eingemottet, und für den vertraglich vereinbarten »Arbeiterkopf« findet sich nur schwer ein Modell - eine leise, vielschichtige Komödie von Regisseur Konrad Wolf und Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase über Sinn und Unsinn im Kunstbetrieb im Arbeiter- und Bauernstaat. Gedreht wurde im Atelier des realen Bildhauers Werner Stötzer, seine Plastiken bevölkern den Film, und er selbst ist in der Rolle des Bürgermeisters mit Parteiabzeichen zu sehen. nd

14. Dezember, 19 Uhr, Filmmuseum Potsdam, Breite Straße 1a

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