Mehr Betagte hinter Gittern in NRW

  • Lesedauer: 1 Min.

Köln. Die Bevölkerung wird immer älter - auch hinter Gittern. In Nordrhein-Westfalen haben inzwischen sechs Justizvollzugsanstalten spezielle Abteilungen für Senioren ab 60 Jahren eingerichtet, wie das Justizministerium mitteilte. Nach den aktuellsten Zahlen waren Ende März 2016 von insgesamt gut 13 000 Inhaftierten 511 Personen 60 Jahre oder älter - knapp vier Prozent. Zum Vergleich: 1990 waren nur 141 Häftlinge oder 1,3 Prozent in dieser Altersgruppe 60 plus. »Der Justizvollzug in NRW setzt grundsätzlich auf eine altersgemischte Unterbringung«, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Aber: In einigen Fällen bestehe »besondere Haftempfindlichkeit«. Auch wenn »eine Integration lebensälterer Gefangener in den Haftalltag nicht oder kaum möglich« sei, komme eine Inhaftierung in einer Seniorenabteilung in Frage. NRW verfüge hier aktuell über 130 Haftplätze. »Der überwiegende Teil der älteren Häftlinge will da aber gar nicht hin«, schilderte Ministeriumssprecher Peter Marchlewski. »Ihr Hauptargument ist: Da ist es zu ruhig, zu langweilig, zusammen mit den jungen Leuten ist es wesentlich unterhaltsamer.« dpa/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal