Unten links

  • Lesedauer: 1 Min.
Die Ironie ist eine verführerische Sache. Gerade für die Berliner, die in ihrer bescheidenen Art meinen, das Monopol für diese hohe Kunst gepachtet zu haben. Insofern haben sie sich vielleicht die Heimsuchung durch Hipster in den Szenebezirken auch selber redlich erarbeitet. Schließlich soll ja alles an deren Auftreten ironisch sein. Die hässlichen Klamotten, die hässlichen Einrichtungsgegenstände, die uncoolen Baumwolltaschen. Auch die vielen Eckkneipen, die im Armenhaus Berlin durchhielten, bis die neuen Szenebewohner sie ironisch brachen und sie inklusive der paar originalen Restbesucher nun nur noch Staffage aus alten Zeiten sind. So wie es in der Romantik Burgruinen waren. Verwirrend ist dann allerdings ein Besuch in Bremen, gefühlt die kleine Schwester der Hauptstadt. Elefant und Krokodil heißen die Kneipenbaracken, die so elend aussehen, dass sie einfach Hipstertreffs sein müssen. Doch weit gefehlt. Es sind weiterhin Bordelle. Ganz unironisch. Das kann ganz schön verwirren. nic

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -