Neuer Flüchtlingsamtschef tritt Amt an

CDU-Politiker Alexander Straßmeir übernimmt Geschäfte von Claudia Langeheine

  • Johanna Treblin
  • Lesedauer: 2 Min.

Alexander Straßmeir soll am Montag sein neues Amt als Präsident des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) übernehmen. Beschlossen hatte das der Senat bereits Mitte Mai. Er übernimmt die Amtsgeschäfte vom kommissarischen Leiter des LAF, Staatssekretär Tietze, der zum Mai eingesprungen war, nachdem die bisherige Präsidentin Claudia Langeheine den Posten Ende April geräumt hatte.

Der Jurist und Philosoph Straßmeir war von Januar 2012 bis Ende 2016 Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz. Überraschend ist seine Ernennung durch Sozialsenatorin Elke Breitenbach (LINKE), weil Straßmeir ein CDU-Parteibuch hält. Langeheine war im August 2016 Chefin des neugegründeten LAF geworden, das nach dem Verwaltungschaos im Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) aus der mit der Registrierung von Geflüchteten überforderten Behörde ausgegliedert worden war.

Mit seiner Gründung zog das LAF in ein neues Gebäude in Charlottenburg und stockte die Zahl der rund 85 Mitarbeiter, die beim LAGeSo noch für Flüchtlinge zuständig waren, auf rund 500 auf. Dennoch klagten die Mitarbeiter immer wieder über Überforderung. Nicht nur einer stellte eine sogenannte Überlastungsanzeige: wegen mangelnder Einarbeitung, chaotischer Aktenführung, unzureichender Technik - und vor allem schlechter Kommunikation seitens der Leitung. Dass Langeheine daher nach nicht einmal zwei Jahren im Amt gehen musste, überraschte niemanden. Sie soll im Einvernehmen mit Sozialsenatorin Breitenbach gegangen sein - wegen unterschiedlicher Vorstellungen über die Weiterentwicklung der Behörde, so hieß es aus der Verwaltung.

- Anzeige -

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.