SPD-Berater: Anspruch als Volkspartei aufgeben

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Angesichts ihres anhaltend schwachen Rückhalts bei den Wählern sollte sich die SPD nach Ansicht eines Beraters nicht mehr als Volkspartei verstehen und ihre Strategie radikal ändern. »Die SPD muss sich von ihrem Anspruch verabschieden, Volkspartei zu sein«, sagte der Politologe Wolfgang Merkel, der der SPD-Grundwertekommission angehört, dem Berliner »Tagesspiegel« am Dienstag. Andernfalls werde sie »dauerhaft weit unter 20 Prozent bleiben«.

In ihrer dramatischen Lage könne sich die SPD »keine programmatischen Unschärfen mehr leisten, wie sie echten Volksparteien zu eigen sind«, erklärte der Demokratieforscher vom Wissenschaftszentrum Berlin. Sie müsse sich auf eine kleinere Klientel konzentrieren und dafür »die Politik des Sowohl-als-auch und des Weder-Noch aufgeben«. In Wahrheit sei die SPD schon jetzt »keine echte Volkspartei mehr, weder von ihrer Sozialstruktur her noch, indem sie bestimmte Milieus dominiert«.

Die SPD hatte bei den vergangenen drei Bundestagswahlen jeweils äußert schwach abgeschnitten, im vergangenen Jahr mit 20,5 Prozent. In Umfragen liegt sie seitdem größtenteils noch deutlich darunter, teilweise nur bei 16 Prozent. dpa/nd

- Anzeige -

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -