Stelen statt Steine
Gedenken an NS-Opfer
Anstelle von Stolpersteinen erinnern in der Stadt München jetzt Tafeln und Stelen an Opfer des Terrorregimes der Nationalsozialisten. Die ersten drei Erinnerungszeichen wurden am Donnerstag vor den ehemaligen Wohnhäusern der Ermordeten enthüllt. Es handelt sich um den Philologen Friedrich Crusius, die Kunstgaleristen Paula und Siegfried Jordan sowie das Ehepaar Tilly und Franz Landauer, den Bruder von Kurt Landauer, dem berühmten Präsidenten des Fußballvereins FC Bayern. Drei andere Gedenkzeichen sollen in Kürze folgen, weitere können Angehörige und Interessierte bei der Stadt beantragen.
Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, lobte das Konzept. Die Gratwanderung zwischen der alltäglichen Umgebung und der Würde des Gedenkens gelinge sehr gut. »Ich bin froh, dass nach den langen Diskussionen diese gute Lösung gefunden wurde.« Um die Form des Gedenkens war jahrelang gerungen worden. Der Münchner Stadtrat hatte das Verlegen von Stolpersteinen im Juli 2015 abgelehnt. dpa/nd
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.