Der Frühling, der nicht bleiben durfte
Vor 50 Jahren, in der Nacht vom 20. auf den 21. August 1968, marschierten Truppen des »Warschauer Pakts«, genauer der Sowjetunion, Polens, Ungarns und Bulgariens, in die Tschechoslowakei ein. Was Anfang der 60er Jahre auf vielfältigen Ebenen an Bemühungen um eine Reformierung und Liberalisierung des sozialistischen Systems begonnen hatte und in eine Neuausrichtung des Kommunismus münden sollte, kam damit zu einem Ende. Den Hoffnungen auf einen »Sozialismus mit menschlichem Antlitz«, den Alexander Dubček, der reformorientierte Erste Sekretär des ZK der Kommunistischen Partei der ČSSR, im April 1968 ausgerufen hatte, hatten die sozialistischen Bruderstaaten eine Absage erteilt. Auf den kurzen »Prager Frühling« von ’68 folgte der lange »Prager Herbst« der sogenannten Normalisierung, der Wiederherstellung des Status quo ante.
Anlässlich des traurigen Jubiläums zeigt das Tschechische Zentrum Berlin zusammen mit dem Zeughauskino im Deutschen Historischen Museum in der Reihe »Vom Ende des Prager Frühlings« die berühmtesten Köpfe und Werke des tschechoslowakischen Films aus der Zeit von 1966 bis 1969: Unter anderem Evald Schorm und Věra Chytilová, Miloš Forman, Ivan Passer und Vojtěch Jasný, die sogenannte Tscheoslowakische Neue Welle. Im Mittelpunkt stehen Arbeiten mit einem historischen oder historiografischen Interesse. nd
»Vom Ende des Prager Frühlings«, ab 16. August im Zeughauskino Berlin, Unter den Linden 2, Mitte. Weitere Infos unter: www.dhm.de/zeughauskino
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