Katholiken fordern Widerstand

Zentralkomitee-Präsident nennt AfD rechtsradikal und nicht wählbar

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Berlin. Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken hat an Bürgerinnen und Bürger appelliert, die AfD nicht zu wählen: »Ich rufe zum übergreifenden Widerstand aller freiheitlich-demokratischen Kräfte auf«, sagte Thomas Sternberg der »Neuen Osnabrücker Zeitung« vor den Landtagswahlen in Bayern und Hessen im Oktober. »Es muss unmissverständlich deutlich werden: So etwas wählen wir nicht, so etwas wollen wir nicht.«

Sternberg verglich die derzeitige Situation mit der Endphase der Weimarer Republik. Damals habe es auch eine Partei gegeben, die Ungeheuerlichkeiten in die Parlamente getragen habe. »Nun haben wir wieder eine Partei, die in Umfragen bei 17 Prozent liegt und die Parallelen zum Nationalsozialismus aufweist«, so Sternberg, der als Präsident des Zentralkomitees der Katholiken rund 23 Millionen Menschen vertritt. Die AfD sei mittlerweile eine »rechtsradikale Partei«.

Die Politik könne das Problem nicht durch die Übernahme rechter Parolen lösen. Auf Bundesebene ist insbesondere der Innenminister und Chef der Christlich-Sozialen Union, Horst Seehofer, mit seiner Forderung nach Härte gegenüber Geflüchteten nach rechts gerückt.

Nach seiner Einschätzung der Proteste und rechtsradikalen Aufmärsche in Chemnitz gefragt, wies er der Politik die Verantwortung zu. Bei den Demonstrationen gehe es nicht nur um dumpfen Nationalismus. Vielmehr müsse man prüfen, warum sich manche Menschen abgehängt fühlten und fragen, wie Ängste geschürt würden und damit Politik gemacht werde. Auch der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki erklärte: »Wer durch menschenverachtende Propaganda und rechtslastige Sprüche Stimmung macht - der ist Mittäter und auf gar keinen Fall eine Alternative für Deutschland«. nd Seiten 3 und 5

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