Soforthilfe für arme Familien

Stefan Otto begrüßt eine soziale Staffelung bei den Kita-Beiträgen

Beiträge für Kitas generell abzuschaffen, wie es Teile der Linken fordern, ist zwar begrüßenswert. Bildung, auch die frühkindliche, sollte für alle zugänglich sein. Das ist schließlich einer der Garanten für die Chancengleichheit. Doch angesichts der schwierigen finanziellen Situation in den Kitas ist dieser Vorsatz aktuell nicht überall einzulösen. Zahlreiche Bundesländer beabsichtigen daher, einzelne Kita-Jahre beitragsfrei zu gestalten. Das ist eine Unterstützung nach dem berüchtigten Gießkannenprinzip: Davon profitieren alle, arme wie reiche Familien, und alle Haushalte sind davon in den Jahren, in denen Beiträge erhoben werden, gleichermaßen betroffen.

Notwendig ist es aber, vor allem einkommensschwache Familien dauerhaft zu entlasten, und eine verlässliche soziale Staffelung einzuführen. Denn der massive Kita-Ausbau der vergangenen Jahre kommt vor allem Kinder aus wohlhabenden Familien zugute. Sie besuchen mittlerweile deutlich häufiger ganztags eine Einrichtung als Kinder aus einkommensschwachen Familien, wie eine aktuelle Studie des DIW belegt. Am seltensten gehen demnach Kinder aus Einwandererfamilien in eine betreute Einrichtung.

Aber es ist Aufgabe der Politik, dafür zu sorgen, dass alle gesellschaftlichen Schichten vom Kita-Ausbau profitieren. Nachbesserungen bedarf es sofort - der Ruf nach einer Gratis-Kita für alle, irgendwann einmal, hilft nicht weiter.

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